Mittwoch, 15. Juni 2011

Bordeaux 2010

Und es geht munter weiter. Wir befinden uns mitten in der "Campagne primeur 2010" in Bordeaux. Wie wir wissen geben die berühmtesten Weingüter der Welt ihre Preise für den aktuellen Jahrgang 2010 bekannt. Und wieder einmal werden alle Rekorde geschlagen. Wie bei der Tour de France werden alle Bestmarken überboten. Sind die Zugpferde des Bordelais etwa gedoped? Die Weine wahrscheinlich nicht. Doch die Château-Besitzer scheinen ein wenig zuviel geschnüffelt (nur Wein versteht sich) zu haben. Nach den Preissprüngen der letzten Jahre steigen auch dieses Jahr die Preise weiter. Es sollte doch alles ein wenig "raisonable" werden?! Zu groß ist die Nachfrage - insbesondere aus Asien! Die traditionellen Märkte - wie England und Deutschland - beschweren sich zwar, kaufen aber letztendlich doch. Denn jeder will etwas abhaben von dem Kuchen aus raren Bordeaux Weinen. Die Händler erhoffen sich eine Wertentwicklung, die es auch geben wird. Solange die Chinesen weiterhin so einkaufen. Was wenn nicht? Einige Kritiker, wie Tim Atkin, prophezeien bereits das Ende der Primeur Kampagnen. Doch das System ist schon so oft tod gesagt worden. Und es lebt immer noch...und wie! Ich denke, dass es ohne Krise (wie in 2008/2009), mit der Wertentwicklung der Weine weiter gehen dürfte. Die Weinpreissteigerungen der letzten Jahre belegen, dass Wein rentabler als Aktien oder Gold sein kann. Wein ist unlängst zum Luxusartikel geworden, der wie teure Gemälde versteigert wird und unlängst eine beliebte  Investition darstellt. Fest steht jedenfalls, dass die großen Gewinner die Château Besitzer selber sind, die es verstanden haben einen Teil der Spekulationsgewinne durch extrem hohe Ausgabekurse selber einzustreichen. Schade finde ich, dass so klangvolle Namen wie Lafite, Mouton, Margaux und sogar die Montrose' und Lynch Bages' bald kaum noch auf den Weinkarten in unseren Restaurants zu finden sein werden.

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-Ihr Avec Plaisir Team-